Synopsis

Abdellah Taïas subtil erzählte und großartig fotografierte (Kamera: Agnes Godard) Verfilmung seines eigenen, autobiographisch geprägten Romans, des ersten homosexuellen Coming Outs in Literaturform (von 2006) aus der arabischen Welt, führt den Zuschauer nach Casablanca: Abdellah lebt ein einsames Leben in einer konfliktreichen Familie. Niemand ahnt etwas von den Gefühlen, die er in sich entdeckt, die eine Zeitbombe innerhalb seiner Gesellschaft sind. Flüchtige Begegnungen mit Männern und hitziges Schweigen zeigen dem Zuschauer eine verborgene Welt jenseits von Klischees, die es nicht geben darf. Zehn Jahre später: die Gegenwelt am Genfer See. Entwurzelt, seine Gefühle auslebend, und dennoch einsam wie zuvor, entscheidet sich Abdellah für einen dritten Weg … Fluchtpläne gehören zu den Hauptthemen des nordafrikanischen Kinos der letzten Jahre. Man will weg. Egal wie. Nach Norden, ins reiche, scheinbefriedete Europa. Abdellah Taïas autobiographische Hauptfigur in seinem Debüt „L’Armée du Salut” hat innerhalb seiner traditionellen Familienstruktur keine Chance. Er entdeckt seine Homosexualität und die unerträgliche Machtordnung zu Hause. Taïa zeichnet ein stummes Leiden, wie es bisher im arabischen Kino kaum zu sehen war.

Samstag, 29.11.2014 – 17.30 Uhr (präsentiert von Sherry Hormann)
Montag, 01.12.2014 – 20.00 Uhr
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Credits

 

Berlin-Premiere 

 

 

OT: L’Armée du Salut, 2013
Produktionsland: Frankreich, Marokko
Produktion: Les Films de Pierre, Les Films Pelléas, Rita Productions, Ali N’Films
Cast: Said Mrini, Karim Ait M’hand, Amine Ennaji,  Frédéric Landenberg, Hamza Slaoui, Malika El Hamaoui
Format: DCP / Farbe
Länge: 84 min.
Sprache: arabisch/französische OF / englische UT
World Sales: Ramonda, pascale@pascaleramonda.com
Dt. Verleih: offen
Festivals: Venedig, Toronto, Reykjavik, Anger, Rotterdam, Tanger, San Francisco, Seattle, Jerusalem, Hong Kong u.v.a.
Preise: Anger European Jury Award