Synopsis
Für die sechs Jahre alte Cleo (Louise Mauroy-Panzani) bedeutet ihr Kindermädchen Gloria (Ilca Moreno Zego) die ganze Welt. Seit Cleos Mutter an Krebs gestorben ist, ist Gloria für die Kleine zu einer Ersatzmama geworden. Eng ist die Bindung der beiden, voller Lachen, Liebe und Zuwendung. Die unzertrennliche Beziehung hilft auch Cleos Vater Arnaud (Arnaud Rebotini), sich verstärkt auf seine Arbeit zu konzentrieren. Doch eines Tages bekommt Cleo einen Anruf aus der Heimat. Sie muss wieder zurück auf die Kap Verden, zu ihrer Familie, zu ihren Kindern. Für Cleo bricht eine Welt zusammen. Der Schmerz der Kleinen ist so gewaltig, dass Vater Arnaud ihr erlaubt, Gloria einmal zu besuchen. Ein letzter Sommer mit den beiden. Doch Cleo muss erfahren, dass Glorias Heimat ein völlig fremdes Universum ist, und Glorias Kinder reagieren auf das Pariser Mädchen ziemlich verhalten.
Mit „Àma Gloria“ gelingt Regisseurin Marie Amachoukeli eine erstaunlich sympathische und vereinnahmende Geschichte einer transkulturellen Beziehung und ihrer Grenzen. Ganz intim schafft es der Film, die Geschichte vor allem aus der Perspektive der Sechsjährigen zu erzählen. Abstrakte Aquarell-Animationen durchbrechen die dokumentarisch-intensiven Spielfilmszenen und verstärken die Gefühlswelten von Cleo, die in der Fremde immer wieder herausgefordert wird, ihre Beziehung zu Gloria völlig neu zu denken. Herzzerreißend, clever und voller Empathie verschließt der Film aber nicht die Augen vor dem harten Leben von eingewanderten Arbeitskräften und bringt so durchaus auch postkoloniale, kritische Töne an. Regisseurin Amachoukeli gewann 2014 als Ko-Regisseurin die Goldene Kamera für den besten Debütfilm in Cannes für „Party Girl“. In ihrer abwechslungsreichen Karriere als Kurzfilmregisseurin, Installationskünstlerin und Drehbuchautorin, unter anderem für den Debütfilm der Palmengewinnerin Julia Ducournaus „Raw“ (2016), hat Amachoukeli längst bewiesen, dass sie die ganze Klaviatur der Filmkunst beherrscht. „Àma Gloria“ eröffnete dieses Jahr die prestigeträchtige Reihe Semaine de la Critique in Cannes und ist ein weiterer Beweis für die packende Qualität des jungen französischen Kinos.
Berlin |
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Sa 02.12. | 19.45 Uhr | Kino in der KulturBrauerei, Saal 5 | Tickets |
präsentiert von Nora Fingscheidt | |||
Mo 04.12. | 19.00 Uhr | Delphi LUX, Saal 6 | Tickets |
München |
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Di 12.12. | 19.30 Uhr | City Kinos, Atelier 2 | Tickets |
Koproduziert von
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OT: | Àma Gloria | ||
Regie: | Marie Amachoukeli | ||
Drehbuch: | Marie Amachoukeli, Pauline Guéna | ||
Produktionsland: | Frankreich 2023 | ||
Produktion: | Lilies Films, ARTE | ||
Cast: | Louise Mauroy-Panzani, Ilça Moreno Zego, Arnaud Rebotini, Fredy Gomes Tavares, Abnara Gomes Varela, Domingos Borges Almeida | ||
Länge: | 84 min. | ||
Sprache: | Kapverdische, französische OF / englische UT | ||
Deutscher Verleih: | / | ||
Festivals: | Cannes, Brüssel, Jerusalem, Leiden, Thessaloniki, New Zealand. Melbourne, BFI, Zürich u.v.a. | ||
Preise: | Jerusalem, Pinyao |