Synopsis

Es ist eine alte Erfolgsgeschichte im Kino: Filmkritiker, die zu Regisseuren werden. Auch Makbul Mubarak arbeitete lange als Kritiker und Essayist in Indonesien und präsentiert mit „Autobiography“ seinen Kinodebütfilm, den er selbst als „emotionale Untersuchung“ seiner Kindheit beschreibt. Einer Kindheit, die in den letzten Jahren der grausamen Suharto-Diktatur stattfand. Hauptfigur ist Rakib, der allein auf die Villa des pensionierten Generals Purna aufpasst. Rakib ist allein, da sein Vater im Gefängnis sitzt und sein Bruder sich im Ausland befindet. Eines Tages kehrt Purna in seine Villa zurück, um seinen Wahlkampf vorzubereiten. Er zwingt den jungen Mann, ihm bei seiner Arbeit zu assistieren. Doch mit der Zeit wächst Rakibs Zuneigung zu Purna. Er nimmt den General als Vaterfigur an, sieht in ihm sogar einen Mentor, der ihm durch intensives Schießtraining sogar Selbstbewusstsein vermitteln kann. Eines Tages wird ein Wahlplakat von Purna zerstört und Rakib sucht den Täter. Was er findet, ist die Wahrheit über seinen Mentor, der natürlich nicht der ist, für den er sich ausgibt. Mit einer unbändigen Ehrlichkeit erzählt Mubarak von einer Gesellschaft, in der die mächtigen Männer des Diktators Suharto jeden Zentimeter des Alltags der Bevölkerung kontrollieren und bestimmen. Sie stehen über dem Gesetz. Dieses düstere Kapitel der indonesischen Geschichte überführt Mubarak mit seinem polnischen Kameramann Wojciech Staroń in klar kadrierte Bilder, die mit suchenden Close-ups die Charaktereigenschaften der Protagonisten eindrücklich ergründen. So entsteht das Panorama einer Gesellschaft, die halt- und orientierungslos durch die Zeiten einer Diktatur stolpert. „Autobiography“ feierte seine Weltpremiere in der Reihe Orizzonti bei den Filmfestspielen von Venedig und gewann den FIPRESCI-Preis der Filmkritik als bester Film.

Around the World in 14 Films 2022, präsentiert von Vincenzo Bugno – in Anwesenheit der Koproduzentin Nicole Gerhards

In Kooperation mit dem World Cinema Fund (WCF) der Berlinale

Credits

+++ Berlin-Premiere +++

OT: Autobiografi
Regie: Makbul Mubarak
Drehbuch: Makbul Mubarak
Produktionsland: Indonesien, Polen, Deutschland, Singapur, Frankreich, Philippinen, Katar 2022
Produktion: Kaninga Pictures, Kawan Kawan, In Vivo Films, Niko Film Nicole Gerhards, WCF
Cast: Kevin Ardilova, Arswendy Bening Swara, Yusuf Mahardika, Lukman Sardi, Yudi Ahmad Tajudin, Rukman Rosadi, Haru Sandra
Länge: 115 min.
Sprache: indonesische OF / englische UT
Deutscher Verleih: /
Festivals: Venedig, Toronto, Busan, Rio, London, Adelaide, Tokyo, Taipeh, Stockholm u.v.a.
Preise: Venedig FIPRESCI-Preis, Tokyo Filmex Grand Prix, Asia Pacific Awards Bestes Drehbuch, Taipeh Netpac-Preis, Stockholm Bestes Debüt