Synopsis

Im westbrasilianischen Bundesstaat Pernambuco gibt es ein kleines Dorf. Dieses Dorf heißt Bacurau. Manchmal gehen die Dorfbewohner in einer beeindruckenden Prozession auf die Straße und singen ihre Hymne. Sie handelt von Geistern, die durch die Straßen rauschen, und dem ewigen Kampf gegen alle Widerstände, den man gemeinsam meistern muss. Widerstände, wie z.B. der korrupte Politiker, der mitten im Wahlkampf ist und versucht sich im Dorf mit billigen Wahlversprechungen Stimmen zu kaufen. Oder die zwei mysteriösen Motorradfahrer, die sich als skrupellose Auftragskiller herausstellen. Irgendwo versteckt sich auch noch Lunga, ein Outlaw, der von der Bevölkerung gedeckt wird. Der Dorfarzt und die resolute Teresa versorgen alle mit geheimnisvollen Impfmitteln und Medizin. Überhaupt erscheint die Gemeinschaft von Bacurau unerschütterlich in ihrer Einheit. Genau diese wird auf die Probe gestellt, als Geheimdienstkräfte das Dorf infiltrieren wollen … Ein Science-Fiction-Western als politische Metapher – es ist ein wilder Genremix, der Regisseur Kleber Mendonça Filho mit „Bacurau“ gelungen ist. Der Titel bezieht sich auf einen seltenen Vogel, der nachtaktiv ist und sich nur zeigt, wenn er es möchte. Das ist auch die Philosophie der Dorfbewohner. „Bacurau“ ist ein Film wie eine geballte Faust. Voller Kraft und irrer Energie. Für Kleber Mendonça Filho ist das Kino auch ein Ort des Widerstandes. Und das meint natürlich auch Widerstand gegen einen Präsidenten Bolsonaro, dessen Politik auf Ausgrenzung, Hetze und Fremdenfeindlichkeit beruht. „Bacurau“ sagt solch einer Haltung den Kampf an. Eine Leistung, für die es 2019 den Grand Prix der Jury in Cannes und den ARRI/OSRAM-Preis beim Filmfest München gab.

Around the World in 14 Films 2019, präsentiert von Isabella Parkinson

Credits

+++ Berlin-Premiere +++

OT: Bacurau
Regie: Juliano Dornelles, Kleber Mendonça Filho
Drehbuch: Kleber Mendonça Filho, Juliano Dornelles
Produktionsland: Brasilien, Frankreich 2019
Produktion: CinemaScópio Produções
Cast: Bárbara Colen, Sônja Braga, Udo Kier, Thomas Aquino, Silvero Perera
Länge: 131 min.
Sprache: portugiesische OF / englische UT
Deutscher Verleih: /
Festivals: Cannes, Sydney, Odessa, New Horizons, New Zealand, Sarajevo, Lima, Toronto, Helsinki u.v.a.
Preise: Cannes Jury-Preis, Lima 3 Preise, München ARRI/OSRAM Preis, Sitges 3 Preise