Synopsis

Am 19. August 1978 haben Terroristen einen Brandanschlag auf das Cinema Rex in der iranischen Stadt Abadan verübt. 420 Zuschauer kamen dabei ums Leben. Bis heute gilt der Terroranschlag auf das Kino als einer der folgenschwersten der jüngeren iranischen Geschichte. Regisseur Shahram Mokri nimmt die Tat als Ausgangslage für eine faszinierende filmische Rekonstruktion. 40 Jahre nach dem Anschlag wollen vier Männer die Tat von damals reinszenieren. Daraus soll ein Film mit dem Titel „Careless Crime“ entstehen. Die Planungen für den Film hinterfragen nicht nur die politischen Umstände von damals, sie legen auch tiefe Wunden der iranischen Gesellschaft offen, die die Folgen der turbulenten Revolution von 1978/79 noch lange nicht aufgearbeitet hat. Regisseur Shahram Mokri könnte man in gewisser Hinsicht als iranisches Pendant zu Christopher Nolan bezeichnen. Seine Filme sind geprägt durch einen herausfordernden erzählerischen Mut und ein spielerisches Verhältnis zur Erzählzeit. In „Fish & Cat“ erzählte er in Echtzeit und in einer einzigen Einstellung von tragischen Verwicklungen unter iranischen Studenten. In „Careless Crime“ nutzt er die Schachteldramaturgie des Film-im-Films, um sehr hellsichtig dringliche Fragen nach politischer Verantwortung auszuloten. Auch der Kinosaal als Ort von Sicherheit und Konfrontation wird auf mehreren Ebenen hinterfragt. Aktuell und brisant wie man es vom iranischen Kino gewöhnt ist. In Venedig lief „Careless Crime“ in der Sektion „Orizzonti“ und gewann dort den Bisato d’Oro Preis für das beste Drehbuch, überreicht von der Jury-Präsidentin Claire Denis.

Termine: Weitere Details finden Sie hier, sobald das Ende des Lockdowns bekannt gegeben wurde.

Credits

+++ Deutschland-Premiere +++

OT: Jenayat-e bi deghat
Regie: Shahram Mokri
Drehbuch: Nasim Ahmadpour, Shahram Mokri
Produktionsland: Iran
Produktion: Karnameh Institute of Arts and Culture
Cast: Babak Karimi, Razieh Mansouri, Abolfazl Kahani, Mohammad Sareban, Adel Yaraghi
Länge: 134 min.
Sprache: farsi OF / englische UT
Deutsche Rechte: Trigon
Festivals: Venedig, Chicago, Viennale, Tokyo,Rom u.v.a.
Preise: Venedig, Chicago Silver Hugo, Dhaka Bestes Drehbuch