Earth Mama

Synopsis

Gia ist schwanger. Zum dritten Mal. Doch die Vierundzwanzigjährige vermutet zurecht, dass sie dieses Kind nicht behalten darf. Bereits ihre ersten beiden Kinder leben in Pflegefamilien, da Gia als Drogenabhängige das Sorgerecht verloren hat. Das Jugendamt macht Gia allerdings schnell klar, dass der Richter, trotz ihres Entzugs und ihres Teilzeit-Jobs in einem Fotostudio, das Neugeborene wieder in die Obhut einer Pflegefamilie geben wird. Dort ist es Gia nur erlaubt, bei beaufsichtigten Besuchen von einer Stunde pro Woche ihre eigenen Kinder zu sehen. Dennoch versucht die junge Frau sich gegen dieses System zu wehren. Dabei kämpft sie sich durch einen undurchsichtigen Dschungel von Kursen, Trainingseinheiten und Therapiesitzungen. Sie will mehr Geld verdienen, damit sie ein stabiles Umfeld für ihre Familie aufbauen kann. Doch die Angst zu scheitern ist größer, und Gia erwägt eine kontrollierte Adoption, um wenigstens etwas Mitbestimmung über ihr Kind zu behalten.

„Earth Mama“ ist das Spielfilmdebüt einer sehr ungewöhnlichen Regisseurin. Savannah Leaf trat als Volleyballspielerin für Großbritannien bei den Olympischen Spielen an und begann erst später mit ihrer Arbeit als Regisseurin von Kurzfilmen und Musikvideos. „Earth Mama“ feierte seine Weltpremiere beim Filmfestival von Sundance und begeisterte dort mit seiner intensiven, emphatischen Bildersprache. Leaf schafft es nur mit den Mitteln des Kinos von den Folgen der rassistischen Kinderschutzgesetze und Vorschriften der Vereinigten Staaten zu erzählen. „Earth Mama“ ist wütend und dennoch still. Die wichtigsten Hauptfiguren des Films sind mit bekannten Rapperinnen besetzt. In politisch wachen Dialogen verhandeln die Figuren in diesem aufrüttelnden Drama die strukturellen Benachteiligungen schwarzer Frauen in einem System, das stark darauf ausgerichtet ist, sie ihrer Freiheiten zu berauben. Der Kampf Gias steht damit stellvertretend für ein Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit, und einen Versuch sich selbst mit besten Absichten aus diesem System mit eigenen Kräften zu befreien. Ein echter Wurf!