Synopsis
Neun Jahre musste die Filmwelt auf ein neues Werk des argentinischen Regisseurs Lisandro Alonso warten. Dabei werden seine Filme wie „Los muertos“, „Liverpool“ oder „Jauja“ kultisch verehrt, gerade weil sie immer mit ihrer rätselhaften und träumerischen Art überraschen. Das gilt auch für „Eureka“, ein hoch komplexes Werk, das sich nahtlos zwischen verschiedenen Epochen, Genres und Konventionen zu bewegen scheint. Alles beginnt mit einem äußerst entschleunigten Schwarz-Weiß-Western mit Starbesetzung. Viggo Mortensen spielt einen Cowboy, der im Auftrag von Chiara Mastroiani den Gangster Randall (gespielt vom iranischen Exil-Regisseur Rafi Pitts) ermorden soll. Der klassische Rache-Western erweist sich aber lediglich als Fernsehspiel im alten Apparat einer Polizistin, die im Dakota-Reservat im heutigen Amerika lebt und arbeitet. Und so wird der Western zu einem existentialistischen Krimi, der an die frühen Coen-Brüder Werke erinnert. Mit der stark überforderten Polizistin fahren wir durch das Reservat, bis sich auch diese Filmebene vor unseren Augen auflöst und in die 1970er Jahre gleitet und zu einer Parabel über Schuld, Strafe und das Goldfieber im Amazonas-Dschungel wird.
Man sollte es schon mit eigenen Augen sehen, um die schiere Bandbreite von Klangfarben und Stimmungen von „Eureka“ zu erfahren. Alonso konzentriert sich bei allen Spielereien vor allem auf die Frage der Repräsentation. Seine Protagonist*innen sind in erster Linie die Ureinwohner von Nord- und Südamerika. Sie sind in vorgegebenen Strukturen gefangen, und ihre Flucht vor einem durch Kolonialisierung vorbestimmten Schicksal liegt in ständiger Bewegung. Deshalb ist „Eureka“ geprägt von der Suche nach dem Unfassbaren, das in der radikalen Transformation liegt. Was alle Episoden von „Eureka“ verbindet, ist ein hypnotischer Rhythmus und die wunderbare Dichte und Schönheit der Bilder. Seine Uraufführung feierte der Film dieses Jahr in der neuen Reihe „Cannes Première“.
Berlin |
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Di 05.12. | 19.15 Uhr | Kino in der KulturBrauerei, Saal 5 | Tickets |
präsentiert von Vincenzo Bugno | |||
Do 07.12. | 21:30 Uhr | Kino in der KulturBrauerei, Saal 8 | Tickets |
Mi 06.12 | 19.30 Uhr | Delphi LUX, Saal 6 | Tickets |
München |
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Do 14.12. | 19.15 Uhr | City Kinos, Atelier 2 | Tickets |
Koproduziert von
In Kooperation mit dem World Cinema Fund (WCF) der Berlinale
Mit Unterstützung des Programms Creative Europe MEDIA
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OT: | Eureka | ||
Regie: | Lisandro Alonso | ||
Drehbuch: | Lisandro Alonso, Fabián Casas, Martin Camaño | ||
Produktionsland: | Frankreich, Deutschland, Portugal, Mexiko, Argentinien 2023 | ||
Produktion: | Slot Machine, 4L, Luxbox, Komplizen Film, Rosa Filmes, Woo Films, Le Pacte, Arte France Cinéma, WCF | ||
Cast: | Viggo Mortensen, Chiara Mastroianni, Rafi Pitts, Luisa Cruz, Viilbjork Malling Agger, Sadie Lapointe | ||
Länge: | 140 min. | ||
Sprache: | Chatino, englische, lakota, portugiesische OF / englische UT | ||
Deutscher Verleih: | Grandfilm | ||
Festivals: | Cannes, München, Reykjavik, New York, Viennale, Pingyao, Thessaloniki, Lima u.v.a. | ||
Preise: | Lima zwei Preise |