Synopsis

Wir hören den Sex, bevor wir ihn sehen: In den Dünen an der französischen Atlantikküste schläft die 18 Jahre alte Esther (eine Entdeckung: Tallulah Cassavetti) mit Jean. Nachdem er fertig ist, steht er auf und geht schwimmen. Esther bleibt zurück. Ein Bild, dass das Verhältnis der jungen Frau zu ihrem Lover, aber auch zur Welt gut zusammenfasst. Esther geht nicht mehr zur Schule, hat sich von ihrer Familie entfernt, jobbt, um über die Runden zu kommen. Sie verfällt dem charismatischen Jean, dem sie sich völlig hingeben möchte. Doch Jean hat längst andere Eroberungen im Kopf. Esther reist ihm dennoch nach Paris hinterher. Dort angekommen erzählt Regie-Debütantin Anna Cazenace Cambet vom Einbruch der harschen Realität einer Großstadt ins Leben dieser sturen Hauptfigur. Esther – wie ein moderner Hiob – erlebt eine Frustration und Niederlage nach der nächsten. Körperliche und psychische Gewalterfahrungen scheinen dem Drang des Mädchens aber nur wenig anzuhaben. Damit bewegt sich Cambet in einem filmischen Erfahrungsraum, der bislang vor allem durch Regisseure wie Andrzej Zulawski und Gaspard Noé beschritten wurde. Mit sehr intelligenten Farbcodes und dem grenzüberschreitenden Spiel von Cassavetti entwickelt sich „Gold for Dogs“ zu einer gewagten Provokation, die die weibliche Selbstermächtigung als ultimative Freiheitsgeste feiert, um sie dann im letzten Akt mit einer anderen Art der Hingabe zu konfrontieren. Ein Debüt, das uns das große künstlerische Potenzial der Regisseurin offenbart. „Gold for Dogs“ wurde dieses Jahr in die offizielle (rein virtuelle) Auswahl der Semaine de la Critique von Cannes aufgenommen.

Termine: Weitere Details finden Sie hier, sobald das Ende des Lockdowns bekannt gegeben wurde.

Credits

+++ Deutschland-Kino-Premiere +++

OT: De l’or pour les chiens
Regie: Anne Cazenave Cambet
Drehbuch: Anne Cazenave Cambet, Marie-Stéphane Imbert
Produktionsland: Frankreich
Produktion: CG Cinéma, Partners In Crime
Cast: Tallulah Cassavetti, Ana Neborac, Carole Franck
Länge: 99 min.
Sprache: französische OF / englische UT
Deutscher Verleih: /
Festivals: Cannes Semaine de la Critique 2020 label, Angoulême, London, Bordeaux, Mannheim u.v.a.
Besonderheit: Cannes 2020 Label