Synopsis

Für alle, die es immer noch nicht wahrhaben wollen: Nicht James Franco, sondern Shia LaBeouf ist der wahre artistic bad boy des amerikanischen Kinos. Seit Jahren ist der Schauspieler häufiger wegen kurioser und außergewöhnlicher Skandale in den Schlagzeilen und weniger wegen seiner eigentlichen Schauspielkarriere. Aber wer ist Shia LaBeouf eigentlich? Und wenn ja, wie viele? Um das zu ergründen, versucht er sich in „Honey Boy“ gemeinsam mit der Regisseurin Alma Ha‘rel (die mit Videoclips und Dokumentarfilmen wie „Bombay Beach“ Aufmerksamkeit erlangte) an einer filmischen Annäherung an sein Leben, und damit auch an eine Filmindustrie, die sein Image prägte.
In „Honey Boy“ geht es um LaBeoufs Alter Ego Otis (einmal als 12-Jährigen, gespielt von Noah Jupe und einmal als 22-Jährigen, gespielt von Lucas Hedges), ein Kinderstar, der am Filmset arbeitet. Er bekommt eine Torte ins Gesicht. Der Ruhm in Jugendjahren führt Otis zum Zusammenbruch. Es wird eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. Aber woher kommt die? Je älter Otis wird, desto dringlicher versucht er seinem seelischen Zustand auf den Grund zu gehen, und dabei auch das Verhältnis zu seinem Vater aufzuarbeiten. Shia LaBeouf, der das Drehbuch verfasst hat, spielt hier übrigens Otis’ Vater. Ein typischer LaBeouf’scher Geniestreich, der sicherlich selbst Sigmund Freud ein wissendes Lächeln über die Lippen jagen würde. „Honey Boy“ ist eine smarte und unglaublich unterhaltsame Selbstbefragung, die aber auch die Schattenseite moderner Identitätsfindung fest im Blick hat.

Around the World in 14 Films 2019

Credits

+++ Deutschland-Premiere +++

OT: Honey Boy
Regie: Alma Har’el
Drehbuch: Shia LaBeouf
Produktionsland: USA 2019
Produktion: Stay Gold Features, Kindred Spirit, Red Crown Productions, Automatik, Delirio
Cast: Shia LaBeouf, Lucas Hedges, Noah Jupe
Länge: 95 min.
Sprache: Englische OF
Deutscher Verleih: Sony
Festivals: Sundance, Toronto, Bergen, London, Mumbai, Stockholm, Rio, Taipeh, Los Cabos, Rom u.v.a.
Preise: Sundance Spezial Jury Preis, Hollywood Film Awards Screenwriter of the Year