Synopsis

1967 studiert Ziming an der Hongkong University und verdient seinen Lebensunterhalt mit Nachhilfestunden. Vor allem die junge Meiling unterrichtet er besonders gern. Und so verbringt Ziming viel Zeit in der Wohnung in der Cherry Lane Nummer 7. Neben der forschen Meiling hat sich auch ihre Mutter, die Exil-Taiwanerin Mrs. Yu, in Zimin verliebt. Der Student geht mit den Frauen häufig ins Kino. Die Melodramen auf der Leinwand werden so zu einer Art Katalysator für die Gefühle dieser lustvollen – alle Altersgrenzen durchbrechenden – Dreiecksbeziehung. Für seine detailreich animierten Bilderwelten hat Regisseur Yonfan ganze sechs Jahre gebraucht. Dabei hat sein skrupulöser Stil wenig mit den glatten Computeranimationen von Pixar und Disney gemein. „No. 7 Cherry Lane“ ist tief verankert in der Tradition chinesischer Rollbilder und der damit verbundenen Landschaftsmalerei, die viel Wert auf expressiven Minimalismus setzt. Dabei spielt Yonfan auch mit Elementen aus erotischen Manga-Genres, um die sich ständig ändernden Perspektiven der Begierde und des Begehrens einzufangen. Als Kontrapunkt für Zimings Liebesbeziehung dienen die aufkommenden Studentenproteste, die sich gegen eine zunehmende Einflussnahme von Maos Kulturrevolution richten. Eine Bedrohung der Autonomie der britischen Kronkolonie Hongkong. Das sind trotz aller Introspektion auch sehr politische Bilder, die ein klares Echo in unserer Gegenwart haben. Für diesen kreativen Kraftakt gewann der Avantgarde-Künstler Yonfan 2019 den Drehbuchpreis im Wettbewerb der 76. Internationalen Filmfestspiele von Venedig.

Termine: Weitere Details finden Sie hier, sobald das Ende des Lockdowns bekannt gegeben wurde.

Credits

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OT: Jìyuántái qihào
Regie: Yonfan
Drehbuch: Yonfan
Produktionsland: Hong Kong, China
Produktion: Far Sun Film Monica Chao
Cast: (Stimmen) Sylvia Chang, Zhao Wai, Teresa Cheung, Tian Zhuangzhuang, Ann Hui, Fruit Chan
Länge: 125 min.
Sprache: kantonesisch-mandarin OF / englische UT
Deutscher Verleih: /
Festivals: Venedig, Toronto, Busan, Vancouver, Mumbai, Viennale, Tokyo, Marrakesch, Göteborg, Rotterdam u.v.a.
Preise: Venedig Bestes Drehbuch