Tiger Stripes

Synopsis

Die Pubertät kann schon eine verängstigende Zeit sein. Doch die Bilder und Ideen, die Amanda Nell Eu in ihrem mehrfach ausgezeichneten Spielfilm „Tiger Stripes“ für die Transformation eines jungen Körpers findet, sind aufregend innovativ. Dabei beginnt alles mit einem BH. In einer malaysischen Mädchenschule sorgt die junge Zaffan unter ihren Freundinnen damit für Furore. Das 12 Jahre alte Mädchen kommt eben früher in die Pubertät als ihre Mitschülerinnen. Doch als das Gerücht die Runde macht, dass Zaffan bereits ihre erste Periode hat, kehren ihr die Freundinnen den Rücken. Das Mädchen kämpft mit der Isolation und Zurückweisung. Doch dann passieren noch ganz andere Dinge mit ihrem Körper. Monströse Dinge.

„Tiger Stripes“ ist ein moderner, intelligenter Genrefilm, der ein großes Interesse daran hat, Themen wie Body Horror und Feminismus in eine neue Form zu gießen. Die Geschichte von Nell Eu ist klar und mutig inszeniert. Sie macht als Regisseurin keine halben Sachen und bleibt ihrer radikalen künstlerischen Vision bis zum überraschenden Ende treu. Das macht ihren rebellischen Geist aus, der durchaus an filmische Arbeiten von Julia Ducournau, Marjane Satrapi oder Ana Lily Amirpour erinnert. Überraschend eigenständig ist aber die Art, wie die Regisseurin in ihren Horrorfilm auch soziologische Beobachtungen einweben kann. Zaffans Widerstand gegen die von Familie und Umgebung auferlegten Muster dient nicht nur dazu, ihre eigene Identität zu zeigen, sondern ist auch ein Weg, mit den schmerzhaften Verwandlungen ihres jungen Körpers umzugehen. Jugendliche Rebellion und körperliche Transformation werden zu untrennbaren Begleitern auf der schmerzhaften Reise der Protagonistin. Ein cleveres, diskursives Spiel mit Frauenbildern und den Bildern des Kinos, das dieses Jahr in Cannes mit dem Grand Prix der Semaine de la Critique ausgezeichnet wurde.

In Kooperation mit dem World Cinema Fund (WCF) der Berlinale

Mit Unterstützung des Programms Creative Europe MEDIA