Synopsis

Synopsis

Der Goldene Leopard des diesjährigen Festivals von Locarno. Selten waren sich Jury und Kritiker so einig über einen verdienten Hauptsieger. Und selten hat man in jüngster Zeit einen chinesischen Film gesehen, der trotz strengem, stilistischem Zugriff so anarchisch und witzig war. In einer abgelegenen, ländlichen Kleinstadt in der Inneren Mongolei enden die Winterferien. Eine Handvoll lustloser Schüler scheint sich nicht nur auf die Schule kaum zu freuen, sondern auch ihre Ferienzeit nicht wirklich produktiv nutzen zu können. Mit provokativer Ruhe, langen Einstellungen, die zu filmischen Installationen werden, einer überraschenden Positionierung seiner Figuren im Raum und mit hintergründigem Witz zwingt uns der Novellist Li Hongqi zu einer emotionalen Geduldsprobe. Er belohnt uns aber mit einem neuartigen poetischen Blick auf eine Welt, in der nichts passiert, in der keine Idee einer anderen Welt aufschimmert und in der sich selbst die Lehrer buchstäblich im falschen Klassenzimmer aufhalten und ihre ungehörten, uninteressanten Vorträge halten. Eine echte Entdeckung, die aus dem absoluten Stillstand kreative Funken schlägt.

14_China