Synopsis

Der Kämpfer und Macho Ajo Kawir (Marthino Lio) lässt keinen Kampf, keine Konfrontation aus. Auf der Straße ist er der King. Er prügelt sich, macht mit bei illegalen Wettrennen und hat sich so einen Namen als gnadenloser Kampfhahn erarbeitet. Doch der Film macht schnell deutlich, dass Ajo seine Härte als reine Kompensationshaltung einsetzt, denn der Macho ist impotent. Er kann keine Erektion bekommen, auch wenn er alle indonesischen Heilmittel benutzt. Sein Geheimnis droht aber öffentlich zu werden, als er die schlagfertige Kämpferin Iteug (Ladya Cheryl) trifft, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Der indonesische Regisseur Edwin, der 2012 mit seiner François Truffaut-Hommage „Postcards from the Zoo“ im Wettbewerb der Berlinale vertreten war, erzählt in seinem herrlich durchgeknallten Kampffilm von gestrigen Männlichkeitsidealen und von einer Gewaltkultur, die sich nicht zuletzt durch kultige Kung-Fu-Filme durchgesetzt hat. In einer tollen Rückblendenstruktur erforscht Edwin die Traumata seiner Figuren und feiert damit das Kino seiner Jugend. Am Ende steht ein modernes Heldenideal, das sich komplett neu zusammensetzen muss. Für dieses herrlich choreografierte und vergnügliche Werk bekam Edwin den Goldenen Leoparden beim diesjährigen Filmfestival von Locarno.

Around the World in 14 Films 2021, präsentiert von Vincenzo Bugno

In Kooperation mit dem World Cinema Fund (WCF) der Berlinale

Credits

+++ Berlin-Premiere +++

OT: Seperti dendam rindu harus dibayar tuntas
Regie: Edwin
Drehbuch: Edwin, Eka Kurniawan
Produktionsland: Indonesien, Deutschland 2021
Produktion: Polari Films, Phoenix Films, E&W Films, Match Factory Productions, Bombero, WCF
Cast: Marthino Lio, Ladya Cheryl, Reza Rahadian, Ratu Felisha, Sal Priadi
Länge: 114 min.
Sprache: thai OF / englische UT
Deutscher Verleih: /
Festivals: Locarno, Toronto, Hamburg, Busan, Viennale, Valladolid, Tokyo, Leiden, Taipeh
Preise: Locarno Goldener Leopard