MOND
Österreich | Jordanien | Kurdwin Ayub
Kurdwin Ayub ist ohne Frage das größte Talent des österreichischen Kinos. Für diesen Status reichten ihr bereits ein paar Kurzfilme, zwei Dokumentarfilme und der gefeierte Debütfilm “Sonne”. Auch mit ihrem zweiten Spielfilm “Mond” bestätigt die junge Regisseurin ihr Talent und präsentiert erneut eine Erzählung, angesiedelt zwischen den kontrastierenden Welten von Ost und West. “Mond” erzählt von einer gescheiterten Mixed-Martial-Arts-Kämpferin und einer reichen, patriarchalen Familie in Jordanien. Nach einer blutigen Niederlage im Ring sieht sich Sarah (Florentina Holzinger) mit dem Ende ihrer Karriere konfrontiert. Auf der Suche nach einer neuen Perspektive wird Sarah von einem wohlhabenden jordanischen Geschäftsmann engagiert, um die Töchter seiner Familie zu trainieren. Bei ihrem ersten Treffen im luxuriösen Palast bemerkt sie schnell, dass die Schwestern, Nour, Shaima und Fatima, nicht die Prinzessinnen sind, für die sie sie gehalten hat. Ayubs filmische Erzählweise ist präzise und durchdrungen von einem eindringlichen Realismus, der die Machtstrukturen und patriarchalen Dynamiken zwischen den Geschlechtern beleuchtet. “Mond” spielt außerdem vergnüglich mit Genre-Erwartungen, die Ayub ständig unterläuft. Der Film beginnt als Sozialstudie und entfaltet sich zu einem packenden Thriller, der jedoch nie die Realität und Lebensumstände der Figuren überhöht. Ayub verwebt geschickt die Themen von Freiheit und Eingeschlossenheit, während sie gleichzeitig einen scharfen Kommentar zur sozialen Realität und Geschlechterpolitik abgibt. Dafür wurde “Mond” mit dem Spezialpreis der Jury beim Filmfestival von Locarno ausgezeichnet.
Koproduziert von
Regie: Kurdwin Ayub Drehbuch: Kurdwin Ayub Länge: 92 min. Sprache: deutsch englisch arabische OF / englische UT Produktionsland: Österreich Produktion: Ulrich Seidl Filmproduktion, Arte Cast: Florentina Holzinger, Andria Tayeh, Celina Antwan, Nagham Abu Baker Deutscher Verleih: Grandfilm Festivals: Locarno Preise: Locarno Spezial Jury Preis und Ökumenischer Preis