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BERLINALE SPOTLIGHT: WORLD CINEMA FUND BEI AROUND THE WORLD IN 14 FILMS


Dominikanische Republik, Vietnam, Nigeria, Somalia und Iran: All diese Länder gehören zu den filminfrastrukturell schwächeren Regionen der Welt und erhalten beim 6. „Berlinale Spotlight: World Cinema Fund” des Weltkinofestivals AROUND THE WORLD IN 14 FILMS ein besonderes Forum. Das Festival und der World Cinema Fund (WCF) der Berlinale präsentieren 2024 fünf herausragende Filme aus diesen Ländern: „Pepe“ (R. Nelson Carlos De Los Santos Arias, Dominikanische Republik), „Viet and Nam” (R. Minh Quý Truong, Vietnam), „The Legend of the Vagabond Queen of Lagos” (R. The Agbajowo Collective, Nigeria), “The Village Next to Paradise” (R. Mo Harawe, Somalia) sowie “Boomerang“ (R. Shahab Fotouhi, Iran). Vier der WCF-Filme werden am Sonntag, dem 1. Dezember 2024, im Kino in der KulturBrauerei von Vincenzo Bugno, Leiter des WCF, präsentiert. Drei WCF-Beiträge sind Teil des Wettbewerbs der „14 Filme“, das Herzstück der 19. Festivalausgabe, die vom 29. November bis 7. Dezember 2024 in Berlin stattfindet. Alle Filme haben Produktions- und/oder Verleihförderung des WCF erhalten. Der World Cinema Fund der Berlinale fördert die filminfrastrukturell schwächeren Regionen seit 20 Jahren und stärkt so die Sichtbarkeit von kultureller Vielfalt auf den Kinoleinwänden der Welt.


„In einer Welt, die von vielen Menschen vermehrt in starren Schwarz-Weiß-Mustern bewertet wird, anstatt das komplexe Weltgeschehen mit mehr Empathie und Wissensdurst zu verfolgen, ist die echte kulturelle Vielfalt existenziell. Die Sichtbarkeit von kultureller Vielfalt im Kino unterstützt der World Cinema Fund mit klugem und leidenschaftlichem Engagement für die unbekannteren, oft übersehenen Filmregionen“, so die Festivalleiter*innen Susanne Bieger und Bernhard Karl.


Vincenzo Bugno, Leiter des WCF, zum 6. Berlinale Spotlight bei „Around the World in 14 Films“: ”WCF-Filme sollen mit ihren Bildern, Filmsprachen und Geschichten ein Publikum finden und erweitern, denn eine Vielzahl an Perspektiven bereichert unseren Blick auf die Welt. Die Entwicklung von gezielten ‘Audience Strategies’ ist ein wichtiger Bestandteil der WCF-Aktivitäten. Dazu arbeiten wir mit großartigen Partnern wie dem Festival “Around the World in 14 Films” zusammen. Dieses Ziel und die große Leidenschaft für das Kino teilen wir ihnen.”


Fünf Mal staunen: Weltkino aus der Dominikanischen Republik, Vietnam, Nigeria, Somalia & Iran


„Pepe“ von Nelson Carlos De Los Santos Arias aus der Dominikanischen Republik gehörte 2024 zur „großen Überraschung im Berlinale-Wettbewerb“ (tip Berlin). Für seine politische Fabel mit einem Flusspferd als Protagonist erhielt der Regisseur den Silbernen Bären für die Beste Regie. Auf mehr als 25 Filmfestivals war „Viet and Nam” von Minh Quý Truong zu erleben. Die vietnamesisch-französisch-schweizerisch-deutsche Koproduktion über zwei sich liebende Kohlearbeiter, die sich zudem mit nationalen und familiären Traumata auseinandersetzen müssen, wurde von der vietnamesischen Filmabteilung für „eine düstere, festgefahrene und negative Sicht“ auf das Land und die Menschen zensiert. Aus Nigerias Mega-Metropole Lagos kommt „The Legend of the Vagabond Queen of Lagos”, der seine Weltpremiere in Toronto feierte. Der Film des siebenköpfigen Agbajowo Collective bewegt sich zwischen Thriller und magischem Realismus. Die Geschichte wurde inspiriert von Zwangsräumungen und Zerstörungen der Fischergemeinde Otodo Gbame im Jahr 2017. „The Village Next to Paradise“ von Regisseur Mo Harawe war der erste somalische Film, der nach Cannes (Sektion: Un Certain Regard) eingeladen wurde. Das Drama über den Alltag einer Familie in Somalia und deren Wunsch nach Zugehörigkeit ist „ein selbstbewusstes und poetisches Debüt, dessen politische Dringlichkeit in den Zwischentönen liegt” (Der Standard). Seine Berlinpremiere feiert „Boomerang“ des iranischen Künstlers und Filmemachers Shahab Fotouhi bei AROUND THE WORLD IN 14 FILMS. Die von New Matter Films (Leipzig, Berlin) produzierte „Großstadtsymphonie präsentiert ein Bild Teherans, das mit gängigen Darstellungen des iranischen Kinos bricht“ (Filmstarts).


World Cinema Fund: Seit seiner Gründung im Jahr 2004 engagiert sich der WCF für die Entwicklung und Förderung des Kinos in filminfrastrukturell schwachen Regionen und für kulturelle Vielfalt in den deutschen und europäischen Kinos. Die Förderung soll zur Entwicklung der lokalen Filmindustrien beitragen und die Zusammenarbeit deutscher und weiterer europäischer Produzent*innen mit Partner*innen in den WCF-Regionen und -Ländern unterstützen. Der World Cinema Fund ist eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes und der Internationalen Filmfestspiele Berlin, in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt sowie weiterer Unterstützung durch das Goethe-Institut. Das Sonderprogramm WCF Europe ist mit der Unterstützung des Creative Europe MEDIA-Programms der Europäischen Union entstanden. Dank einer zusätzlichen Förderung des Auswärtigen Amtes startete 2016 das Sonderprogramm WCF Africa.


Hinweis: Das gesamte Programm der 19. Ausgabe von AROUND THE WORLD IN 14 FILMS wird am Freitag, 8. November 2024, auf der Website veröffentlicht. Der Ticketverkauf startet am Dienstag, den 12. November 2024.


Filmstill: The Legend of the Vagabond Queen of Lagos, © Leo Purman, Okechukwu Samuel, Jonah West

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