Die Schwestern September (Pascale Kann) und July (Mia Tharia) erscheinen in Kleidern, die an die Zwillinge aus Stanley Kubricks „The Shining“ erinnern. Ihre Mutter Sheela (Rakhee Thakrar), eine etwas distanzierte Fotografin, hält diese Szene fest. Bereits hier spürt man die besondere Dynamik, die Regisseurin Ariane Labed in ihrem Debüt-Langfilm September Says erforscht. Die Schwestern sind eng verbunden, obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten: September ist beschützend und vorsichtig, während July mit Neugier und Offenheit auf die Welt blickt. Diese unterschiedlichen Persönlichkeiten fordern ihre Mutter, die das Temperament der beiden oft nur schwer bändigen kann. Als September von der Schule suspendiert wird, beginnt July ihre Unabhängigkeit zu festigen – was Spannungen zwischen den beiden Schwestern auslöst. Die drei Frauen ziehen sich schließlich in ein altes Ferienhaus in Irland zurück, wo sie sich mit einer Reihe surrealer Erlebnisse konfrontiert sehen. „September Says“ entfaltet sich durch Labeds kraftvolle Bildsprache, die mit einer psychologisch dichten Atmosphäre und einer Prise schwarzen Humors spielt. Themen wie weibliche Selbstbestimmung und die Weitergabe familiärer Prägungen ziehen sich durch die Handlung, ohne in eine klassische Befreiungsgeschichte zu münden. Ariane Labed, die als Schauspielerin durch die Greek New Wave bekannt wurde, beweist hier ihr Talent als Regisseurin, die das Groteske und das Ungewohnte im Alltäglichen aufspürt. September Says ist eine kraftvolle Erkundung weiblicher Welten und feierte seine Weltpremiere in Cannes in der Reihe Un Certain Regard.
Koproduziert von
Regie: Ariane Labed Drehbuch: Ariane Labed, Daisy Johnson Länge: 98 min. Sprache: englische OF Produktionsland: Irland, Grossbritannien, Deutschland Produktion: Sackville Film, Element Pictures, Crybaby Films, MFP, Arte Cast: Mia Tharia, Pascale Kann, Rakhee Thakrar Deutsche Rechte: MUBI Festivals: Cannes, Sydney, New Horizons, Melbourne, Haugesund, London