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TRANSAMAZONIA

German Cinema | Pia Marais

“Transamazonia” beginnt mit einer eindrucksvollen Szene, in der Ameisen eine Kinderhand umschwärmen. Es ist die Hand der kleinen Rebecca, die als Einzige einen Flugzeugabsturz im Amazonas überlebt hat. Neun Jahre später ist Rebecca den Indigenen als „Miss Aspirin“ bekannt, eine Heilerin, die sich als Werkzeug Jesu Christi sieht und von ihrem missionarischen Vater unterstützt wird. Gemeinsam halten sie ekstatische Messen im brasilianischen Urwald ab. Ihr Ziel ist es, im Einklang mit den Indigenen zu leben, doch als zwei Brüder durch illegale Abholzung den Lebensraum der Indigenen bedrohen, entfacht ein gefährlicher Konflikt. Pia Marais’ Drehbuch konzentriert sich auf die komplexen Beziehungen und die moralischen Dilemmata der Protagonisten. Die intime Vater-Tochter-Dynamik weicht nach und nach einem größeren Blick auf das politische Gefüge von Indigenen und weißen Missionaren. “Transamazonia” hinterfragt die Grenzen des sogenannten „White-Saviour“-Komplexes. Je tiefer Rebecca und ihr Vater in den Konflikt eingreifen, desto deutlicher wird, dass sie ihre eigenen kolonialen Ambitionen verfolgen. Neben diesen ambitionierten Themen beeindruckt vor allem das Ensemble, allen voran die charismatische Helena Zengel in der Hauptrolle. Wie einst Werner Herzog in “Fitzcarraldo” gelingt es Pia Marais, das Düstere des südamerikanischen Urwalds in eindrucksvolle filmische Bilder zu fassen. “Transamazonia” feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb des Filmfestivals von Locarno.

Koproduziert von

Regie: Pia Marais Drehbuch: Pia Marais, Willem Droste, Martin Rosefeldt Länge: 112 min. Sprache: spanisch englische OF / englische UT Produktionsland: Frankreich, Deutschland, Schweiz, Taiwan, Brasilien Produktion: Cinéma Defacto, Gaïjin, Aldabra Films, Pandora, Arte, Point Productions Cast: Helena Zengel, Jeremy Xido, Sabine Timoteo, Hamã Luciano, Rômulo Braga, Philipp Lavra Deutscher Verleih: Pandora Festivals: Locarno, Rio, New York

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