Zum Festivalabschluss wurde am Samstag, den 30. November 2019, der Spielfilm „Beanpole“ des russischen Regisseurs Kantemir Balagov mit dem ARRI Media-Preis ausgezeichnet. Das unabhängige Festival erreichte in diesem Jahr 5.850 Besucherinnen und Besucher. Im Rahmen der ersten Verleihung des ARRI Media-Preises verlieh die Jury – die Regisseurin und Autorin Helene Hegemann, der Regisseur Burhan Qurbani sowie Christian Weber vom Berliner Filmverleih Edition Salzgeber – den ARRI Media-Preis für die beste Regie an Kantemir Balagov, Russland, für seinen Film „Beanpole“. Die Jury sichtete die Beiträge der Sektion der „14 Filme“ der filmischen Weltreise. Der Preis, ein Voucher im Wert von 5.000 Euro, wurde gestiftet vom Postproduktionshaus ARRI Media.

Die Jury zu ihrer Entscheidung: „Ein Film, der uns tief berührt hat. Ein Drama von Schuld und Sühne von epischem Ausmaß, das sich vor einem konkreten, zeitgeschichtlichen Hintergrund abspielt: Leningrad 1945, kurz nach Kriegsende. Das Besondere ist die Figurenperspektive – die Zeit nach der Front wird aus der Sicht zweier kriegstraumatisierter Frauen erzählt, also aus einer dezidiert weiblichen und deshalb neuen Perspektive. ‚Beanpole‘ ist eine ergreifende Freundschafts- und Liebesgeschichte, die der 28-jährige Regisseur auf souveräne, mutige Weise ambivalent lässt. Souverän ist nicht nur seine Haltung zu den Figuren, sondern die Beherrschung der Filmsprache, Kamera, Schauspielführung, Dramaturgie, Montage. Das greift hier alle ineinander. Ein großes Talent, von dem wir uns noch viele Filme wünschen – und ein Film, für den wir uns viele Zuschauer wünschen.“  Weitere Infos zu „Beanpole“.

Eine lobende Erwähnung vergab die Jury an „Song Without a Name“ von Melina León, Peru. Preisstifter ARRI Media stellte hierfür spontan einen Voucher im Wert von 1.000 Euro zur Verfügung. Dazu die Jury: „Ein Film, der für uns in vielerlei Hinsicht ursprüngliches Independent Kino repräsentiert. Es ist ein Film, der von systemischer Unterdrückung erzählt und der das Thema struktureller Diskriminierung auch formal umsetzt. Visuell sind die beiden Hauptfiguren, eine junge Mutter, deren Säugling geraubt worden ist, und ein schwuler Journalist, der als Einziger diesem Verbrechen nachgeht, vom klassischen 4:3-Bildformat und den schwarzweißen Bildern regelrecht in Form gepresst, ihre Worte sind oft gehaucht, geflüstert, ruhiggehalten, in Demut gezwungen. Diese große Demut im Angesicht der unerträglichen Ungerechtigkeit ist es, die uns so tief berührt hat. Und obwohl der Film in den 1980iger Jahren spielt ist „Song Without a Name“, der peruanischen Regisseurin Melina León von diesem vom Kolonialismus vernarbten, stetig unsteten Kontinent auch heute, im Jahr 2019, hochaktuell, ergreifend emotional und brennend in seiner Dringlichkeit.“ Weitere Infos zu „Song Without a Name“.

Zum 14. Mal präsentierte AROUND THE WORLD IN 14 FILMS vom 21. bis 30. November 2019 im Kino in der KulturBrauerei cineastische Höhepunkte des aktuellen Weltkinos – in Anwesenheit von Gästen wie August Diehl, Karim Aïnouz, Nina Hoss und Elia Suleiman – und persönlich vorgestellt von prominenten Patinnen und Paten wie Emily Atef, Jan-Ole Gerster, Sonja Heiss, Jakob Lass und Maria Schrader. Mit einer Auslastung von 76 Prozent und rund 5.850 Besucherinnen und Besuchern (2018: 6.000) freut sich das unabhängige Filmfestival über das starke Interesse des Publikums an der Vielfalt des Weltkinos. Zum zweiten Mal präsentierte das Festival gemeinsam mit dem World Cinema Fund (WCF) der Berlinale das „Berlinale Spotlight: World Cinema Fund“ – mit herausragenden Filmen, die mit Hilfe des WCF entstanden sind.

AROUND THE WORLD IN 14 FILMS präsentierte vom 21. bis 30. November 2019 im Kino in der KulturBrauerei cineastische Höhepunkte des aktuellen Weltkinos – in Anwesenheit internationaler Gäste und vorgestellt von prominenten Patinnen und Paten. Hauptförderer 2019 war das Auswärtige Amt. Hauptsponsoren waren Audi City Berlin, ARTE, CineStar (Kino in der KulturBrauerei) und KWK / Karl-Wilhelm Kayser.