Synopsis
Alternative Folk ist nicht gerade ein Genre, das es leicht hat in Deutschland. In den Vereinigten Staaten sieht das natürlich ganz anders aus. Doch mit dem alten Klischee einer heimatverbundenen Folklore hat das Genre nichts mehr zu tun. Das beweisen seit Jahrzehnten Amy Ray und Emily Saliers, die gemeinsam das Duo The Indigo Girls aus Atlanta bilden. Mit der Single „Closer to Fine“ gelang den beiden 1989 der Durchbruch. Wie die Band sich gegründet hat, wie die beiden Frauen mit Gigs in Bars und Clubs versucht haben, sich in der Musikszene zu etablieren, davon erzählt der Dokumentarfilm „It’s Only Life After All“ von Alexandria Bombach („Frame By Frame“, „On Her Shoulders“). Als offen lesbisches Duo erzählt die Dokumentation auch über den langen Weg des Coming-Outs der beiden Frauen und schildert aufschlussreich, wie die Musikszene der späten 80er- und frühen 90er-Jahre mit einem derart offenen Umgang mit LGBTQ+-Rechten umgegangen ist. Amy Ray und Emily Saliers sprechen sehr offen über Hemmungen und den nötigen Mut, sich gegen Klischees und Widerstände durchzusetzen.
Die Pionierinnen der queeren Musikszenen lassen Regisseurin Alexandria Bombach sehr nah an sich ran, und die Regisseurin erzählt ihre Geschichte mit einem wachsamen Blick auf den größeren politischen Zusammenhang ihrer Karriere. Die enge Verbindung zwischen Rechten für Minderheiten und den engen Regeln der damaligen Musikszene zeigt, wie schwer es geoutete und ungeoutete Künstler*innen in weniger aufgeklärten Zeiten hatten. Besonders spannend wird „It’s Only Life After All“, wenn Weggefährt*innen der Indigo Girls die Leinwand betreten, wie etwa die indigene Aktivistin Winona LaDuke, die den beiden Frauen eine gute Freundin und Mentorin war. Mit viel Archiv- und Interviewmaterial erzeugt Bombach ein sehr ermutigendes, tiefschürfendes und sehr vereinnahmendes Porträt einer Band, die gesellschaftspolitischen Aktivismus sehr selbstverständlich mit der eigenen Kunst vermischt hat. Der beim Sundance-Filmfestival gefeierte Dokumentarfilm verbeugt sich tief vor der Karriere der beiden Sängerinnen, zwei wahren Pionierinnen der amerikanischen Musikgeschichte.
Berlin |
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Sa 02.12. | 21.45 Uhr | Kino in der KulturBrauerei, Saal 5 | Tickets |
präsentiert von Susanne Bieger | |||
Sa, 09.12. | 19.30 Uhr | Delphi LUX, Saal 4 | Tickets |
München |
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Sa 16.12. | 21.40 Uhr | City Kinos, Atelier 2 | Tickets |
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OT: | It’s Only Life After All | ||
Regie und Kamera: | Alexandria Bombach | ||
Drehbuch: | Alexandria Bombach | ||
Produktionsland: | USA 2023 | ||
Produktion: | Impact Partners, InMaat Productions, Multitude Films, Chicken & Egg Pictures, Tin Fish Films, Red Reel | ||
Cast: | Amy Ray, Emily Saliers, Winona LaDuke | ||
Länge: | 123 min. | ||
Sprache: | Englische OF | ||
Deutscher Verleih: | / | ||
Festivals: | Sundance, SXSW, Cleveland, Sarasota, Atlanta, Hot Docs, Dallas, Tribeca, Vancouver, Adelaide u.v.a. | ||
Preise: | Sidewalk, Film Club’s The Lost Weekend |