Zum Abschluss der 16. Ausgabe des Weltkinofestivals AROUND THE WORLD IN 14 FILMS wurde am 11. Dezember der Spielfilm „Hit the Road“ der Regisseurs Panah Panahi mit dem BASIS BERLIN Postproduction Award ausgezeichnet. Trotz Pandemie erreichte das unabhängige Festival rund 5.300 Besucher:innen. Die Jury – die Regisseurin Sarah Blaßkiewitz, die Schauspielerin Banafshe Hourmazdi sowie der Filmjournalist Till Kadritzke – vergab den BASIS BERLIN Postproduction Award für die beste Regie an den iranischen Regisseur Panah Panahi für seinen Film „Hit the Road“. Die Jury sichtete die Beiträge der Sektion der „14 Filme“ der filmischen Weltreise. Der Preis, ein Voucher im Wert von 5.000 Euro, wurde in diesem Jahr erstmals gestiftet vom Postproduktionshaus BASIS BERLIN. Die Jury zu ihrer Entscheidung: „Der Film nimmt uns mit auf eine so komische wie bittere Reise mit einer Familie. Von Anfang bis Ende hat uns das Schauspiel, der Schnitt, die Kamera, alles an diesem Film überzeugt. Dabei werden wir als Zuschauer*innen nicht nur Teil einer Geschichte, sondern Teil einer Familie – und umso härter auf uns zurückgeworfen, als ein Teil dieser Familie zurückbleiben muss. Panahi schreibt eine Geschichte des Abschieds, einer Familie in der Enge eines Autos und in der Weite einer Totale. Dafür inszeniert er Schauspieler*innen auf kleinstem Raum so, dass ihr Spiel unendlich scheint. Eine tragische Erzählung, die zu einer aufwühlenden Reise gegensätzlicher Gefühle wird. Und so können wir bei diesem Road Movie lachen, wenn der Jüngste seinen Eltern mit Witz und Beharrlichkeit auf die Nerven geht. Aber auch weinen, wenn die Mutter immer wieder versucht, nicht an ihrem Schicksal zu zerbrechen, während Vater und Sohn kurzzeitig zu den Sternen fliegen.“

Eine lobende Erwähnung, verbunden mit einem Zusatz-Voucher von BASIS BERLIN im Wert von 2.000 Euro, vergab die Jury an „Faya Dayi“ von Jessica Beshir (Äthiopien/USA). „Der Film wählt die dokumentarische Form und hat für uns die schönsten Bilder des Festivals. Ein Film, der über zehn Jahre erarbeitet worden ist und sich seinem Thema und seinen Protagonist*innen mit ihrer Sucht und Sehnsucht experimentell und poetisch annähert. In ‚Faya Dayi‘ verbindet Jessica Beshir Sprache, Bild und Sound zu einer Gesamtkomposition, der wir uns nicht entziehen konnten“, so die Jury.

5.300 x Sehnsucht nach Kino und Festival

Auch unter Pandemiebedingungen konnte das Festival in 70 Vorstellungen rund 5.300 Besucher:innen begrüßen – und somit das Vor-Corona-Niveau weitgehend halten. 2019 lag die Besucherzahl bei 5.850. Ein möglichst sicherer Festivalbesuch wurde durch die (wichtigen) 2G-Plus-Regeln sowie durch die Aufstockung von einer auf drei Spielstätten – dem Kino in der KulturBrauerei als Festivalzentrum plus delphi LUX und Neues Off – gewährleistet. AROUND THE WORLD IN 14 FILMS präsentierte vom 2. bis 11. Dezember 28 cineastische Höhepunkte des aktuellen Weltkinos in Anwesenheit von Gästen wie der Cannes-Preisträgerin Renate Reinsve – und vorgestellt von prominenten Pat:innen wie Emily Atef, Edward Berger, Aelrun Goette, Lorna Ishema, Andreas Kleinert, Alina Levshin und Maria Schrader. Dass auch die diesjährige Auswahl ein sprichwörtliches „Best of“ des Gegenwartskinos war, zeigen stellvertretend die jüngsten Auszeichnungen für „The Worst Person in the World“ von Joachim Trier (Bester Film des Jahres bei Vanity Fair und The Atlantic), „The Souvenir Part II“ von Joanna Hogg (Bester Film 2021 bei Sight & Sound) oder „Drive My Car“ von Ryūsuke Hamaguchi (Bester Film des New York Film Critics Circle). Zum dritten Mal präsentierte das Festival gemeinsam mit der Berlinale das „Berlinale Spotlight: World Cinema Fund“ – mit herausragenden Filmen, die mit Hilfe der Berlinale-Initiative entstanden sind. Hauptförderer 2021 war das Auswärtige Amt. Hauptsponsoren waren Audi City Berlin, ARTE, CineStar (Kino in der KulturBrauerei) und KWK / Karl-Wilhelm Kayser.

Foto: „Hit the Road“ von Panah Panahi, Iran, erhielt 2021 den BASIS BERLIN Postproduction Award für beste Regie von der Jury Till Kadritzke, Banafshe Hourmazdi und Sarah Blaßkiewitz (v.l.n.r.) >>> Download Foto

(c) Maysoon Hbaidi