Auch 2020 sind die Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) wieder zu Gast bei AROUND THE WORLD IN 14 FILMS. Am Sonntag, dem 6. Dezember 2020, zeigt das Weltkinofestival in einem „Berlinale Spotlight: World Cinema Fund“ zum dritten Mal fünf Kinoproduktionen, die mit Hilfe des World Cinema Fund (WCF) der Berlinale entstanden sind oder bei ihrer Kinoauswertung unterstützt wurden. 2020 stehen Arbeiten von Filmmacher*innen aus Argentinien, Brasilien, Libanon, Myanmar und den Philippinen im Mittelpunkt. Die Werke von Künstler*innen aus diesen Filmländern sind vor allem auf Festivals oder in Arthouse-Kinos zu sehen. Aus Brasilien kommt der poetische, halbdokumentarisch und mit Laiendarsteller*innen entstandene „Girimunho“ (2011) von Helvécio Marins Jr. und Clarissa Campolina. 2017 feierte der von Pedro Almodóvar, Danny Glover und Gael García Bernal koproduzierte „Zama“ von Lucrecia Martel seine Weltpremiere in Venedig. Martel, die „bedeutendste Regisseurin des lateinamerikanischen Kinos“ (Die Zeit), wurde für die Verfilmung des historischen Romans „Zama“ von Antonio di Benedetto vielfach ausgezeichnet. Aus dem Libanon kommt „The Valley“ von Regisseur Ghassan Salhab. Der Film lief 2015 im Forum der Berlinale und erhielt fünf libanesische Filmpreise. Aus der Filmregion Myanmar stammt das preisgekrönte Flüchtlingsdrama „The Road to Mandalay“ von Midi Z.. Die dokumentarische Arbeit „Aswang“ der Filmmacherin Alyx Arumpac (Philippinen) porträtiert ein Manila, das aufgrund des brutalen Anti-Drogenkrieges von Präsident Rodrigo Duterte zu einer Stadt der Angst geworden ist. Die Berlin-Premiere findet in Anwesenheit der Regisseurin statt. Das Berlinale Spotlight wird von Vincenzo Bugno, Leiter des WCF, präsentiert.
„Die weltweit erkennbare Tendenz, sich gesellschaftlich und kulturell abzuschotten, bildet einen harten Kontrast zur engagierten Arbeit des World Cinema Funds. Die geförderten Filme zeigen ein Weltkino, das geradezu programmatisch für künstlerische Freiheit und eine offene Gesellschaft steht“, so die Festivalleiter*innen Susanne Bieger und Bernhard Karl. „Filme entfalten sich mit ihrem Publikum und Kinos sind Begegnungsstätten, in denen wir ein kulturelles Erlebnis teilen. Wir sind besonders glücklich, gerade jetzt, wenn die Räume des Zusammenseins stark begrenzt sind, unsere wunderbare Zusammenarbeit mit ‘Around the World in 14 Films’ fortzusetzen und einige bedeutende WCF-Filme zeigen zu können. Wir freuen uns auf das leidenschaftliche, motivierte Publikum dieses Festivals“, so Vincenzo Bugno, der Leiter des World Cinema Fund.
Das unabhängige Berliner Filmfestival AROUND THE WORLD IN 14 FILMS geht trotz der aktuellen Schließung des Kinos davon aus, mit einer physischen Ausgabe stattzufinden. Termin ist noch der 3. bis 12. Dezember 2020 im Kino in der KulturBrauerei – und unter Beachtung strengster Hygienevorschriften.
Berlinale World Cinema Fund: Seit seiner Gründung 2004 engagiert sich der WCF für die Entwicklung und Förderung des Kinos in filminfrastrukturell schwachen Regionen und für kulturelle Vielfalt in den deutschen und europäischen Kinos. Die Förderung soll zur Entwicklung der lokalen Filmindustrien beitragen und die Zusammenarbeit deutscher und weiterer europäischer Produzent*innen mit Partnern in den WCF-Regionen und -Ländern unterstützen.
Der World Cinema Fund ist eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes und der Internationalen Filmfestspiele Berlin, in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt sowie weiterer Unterstützung durch das Goethe-Institut. Das Sonderprogramm WCF Europe ist mit der Unterstützung des Creative Europe MEDIA-Programms der Europäischen Union entstanden. Dank einer zusätzlichen Förderung des Auswärtigen Amtes startete 2016 das Sonderprogramm WCF Africa. Das Ergänzungsprogramm WCF ACP wird finanziert durch die Europäische Union mit der Unterstützung der Organisation der ACP-Staaten (African, Caribbean and Pacific States) durch das ACP-EU Culture Programme.